Zentrale Anteile einer ganzheitlichen Kommunikation

von | 28. Feb. 2024 | Medienbewusstsein, Kommunikation

Kommunikation findet nicht nur verbal statt. Auch wenn sich der Lerninhalt unseres Bildungssystems vorwiegend darauf fokussiert. Feine Menschen haben oftmals Mühe, sich in rationalen Debatten durchzusetzen und zu behaupten. Denn sie kommunizieren nicht nur mit Logik und Argumenten, sondern nehmen auch die Schwingung zwischen den Zeilen und Menschen auf. Erfahrungsgemäß sind ihre Intuition und Empathie stark ausgeprägt.

Sich die Anteile einer ganzheitlichen Kommunikation vor Augen zu führen, kann helfen, im zwischenmenschlichen Kontakt über die Ebene der verbalen Kommunikation hinauszugehen. Und damit sich selbst und sein Umfeld besser zu erfassen.

Welche zentralen Anteile einer ganzheitlichen Kommunikation ich meine und inwieweit sie im Austausch relevant sind, erkläre ich in diesem Beitrag.

Verbale Kommunikation

Mündliche und schriftliche Kommunikation

Wenn wir gemeinhin von Kommunikation sprechen, meinen wir in erster Linie die verbale Kommunikation. So lehrt es die Schule. Zum Lernstoff zählen Sprache und schriftliche Kommunikation. Wir lernen Lesen und Schreiben, Satzstruktur und Grammatik sowie Fremdsprachen. Alles, was es braucht, um sich im Alltag zu verständigen. So scheint es.

Paraverbale Kommunikation

Doch Kommunikation basiert auch auf dem, was zwischen den Zeilen mitschwingt. Die Art und Weise, wie jemand spricht. Man nennt dies die paraverbale, also «neben-verbale» Kommunikation. Gemeint ist alles akustisch Wahrnehmbare, welches die wörtliche Aussage begleitet. Etwa Betonung, Lautstärke, Sprachmelodie, Sprechtempo und -pausen, Schweigen, Lachen oder Stottern.

Zwei wörtlich identische Aussagen bekommen eine andere Bedeutung; je nachdem, wie jemand sie betont. Sagt man zum Beispiel: «Fantastisch! Was Du alles weißt. Danke für die Belehrung» voller Begeisterung, drückt dies Zuspruch aus. Wohingegen ein sarkastischer Unterton dieselben Worte ins Gegenteil verkehrt.

Paraverbale Kommunikation ist bislang kein Schulfach unseres Bildungssystems. Es sei denn, man ist Schauspieler, Sprechtrainer oder dergleichen. Für diesbezüglich ungeschulte Menschen läuft paraverbale Kommunikation im Alltag größtenteils unter der bewussten Wahrnehmungsschwelle ab. Zurück bleibt hin und wieder ein ungutes Bauchgefühl, das man sich nicht erklären kann, da das Gegenüber ja «nett» war.

Menschen mit Feingefühl sind besonders empfänglich für solche Nuancen im Wortklang. Es lohnt sich, den erhaltenen Eindruck nach einem Gespräch kritisch zu hinterfragen, sollte ein fahler Beigeschmack zurückbleiben. Vielleicht ist die verborgene Absicht des Gegenübers in Wirklichkeit nicht so «nett», wie es seine Worte vermuten lassen.

Nonverbale Kommunikation

Die nonverbale Kommunikation meint die Verständigung ohne Worte. Sie umfasst Körpersprache und -haltung, Mimik, Gestik, Blickkontakt sowie räumliche Nähe oder Distanz zum Gegenüber. Gemäß wissenschaftlichen Studien kommunizieren wir zu 90% nonverbal.

Da sich die nonverbale Kommunikation selten bewusst steuern lässt, verrät sie meistens mehr über die wahren Gefühle, Gedanken und Absichten eines Menschen als seine Worte. Menschen mit einer starken Intuition haben häufig ein gutes Gespür für die nonverbalen Signale ihres Gegenübers. Auch wenn dies in vielen Fällen unterbewusst ablaufen mag und sie ihr Bauchgefühl nicht logisch begründen können.

Energetisch-intuitive Kommunikation

Kommunikation ist Energie: Sie kann verletzen oder ermutigen. Manipulieren oder Mehrwert stiften. Einen Shitstorm oder eine Welle der Verbundenheit auslösen.

Wer achtsam kommuniziert, spürt, ob er sich durch ein Gespräch gestärkt oder geschwächt, gar verärgert oder gestresst fühlt. Die Energie des Gegenübers überträgt sich. Wer sich dessen bewusst ist, überlegt mit Bedacht, welche «geistige Nahrung» er künftig zu sich nimmt. Denn sie bildet den Baustein für Gedanken und Gefühle, die wiederum unser Handeln beeinflussen.

Besonders feinfühlige Menschen sind empfänglich für die Stimmungen und Schwingungen, die sich zwischen den Zeilen und Menschen abspielen. Betreten sie einen Raum, spüren sie intuitiv, wenn sich die Anwesenden zuvor gestritten haben. Selbst wenn diese ihre Differenzen zu verbergen versuchen.

Vor diesem Hintergrund erscheint es wichtig, das eigene Befinden ernst nehmen. Fühlt man sich in einer Umgebung unwohl oder durch das Umfeld regelrecht ausgelaugt, ist es manchmal die einzige Lösung, die Situation (dauerhaft) zu verlassen.

Mediale Kommunikation

Heutzutage findet ein Großteil unserer Kommunikation medial statt. Sei es via Fernsehgerät, Radio, Zeitung, Internet, Streaming-Dienste, Soziale Medien, E-Mail oder Messenger-Chat. Die täglichen Informationen werden immer mehr und lauter. Was davon ist relevant? Was wahr? Was sind Fake News?

Die Medien verbreiten bevorzugt Negativschlagzeilen, Sensationen oder Banalitäten. Dank neuester Technologien kann jeder online seine Botschaft verbreiten. Doch sind nicht alle Inhalte wohlwollend und hilfreich. Bekanntlich stehen nicht immer die qualifiziertesten und ethischsten Menschen im Rampenlicht. Sondern jene, die sich zutrauen, sich zu zeigen.

Es ist entscheidend, achtsam abzuwägen, welchen Inhalten man seine Zeit und Aufmerksamkeit schenkt. Sonst fühlt man sich durch die tägliche Informationsflut schnell überreizt, ausgebrannt oder überfordert.

Visuelle Kommunikation

Unsere Kommunikation ist stark visuell geprägt. Davon zeugen auch unsere Bildschirm-Geräte wie Computer, Smartphone, Tablet oder Fernseher. Zur Bildsprache zählen etwa Diagramme, Illustrationen, Fotografien, Grafiken, Zeichnungen, Gemälde, Filme oder Videos.

Visuelle Kommunikation ist wirksamer als verbale Sprache. Ihre Botschaften erreichen unser Unterbewusstsein im Bruchteil einer Sekunde und formen es. Lange, bevor unser kritischer Verstand die verbale Information erfasst. Und sie je nach Glaubwürdigkeit akzeptiert oder ablehnt. Dagegen sprechen uns Bilder emotional an. Die darin enthaltenen Informationen nehmen wir nur flüchtig und selektiv auf.

Dieses Wissen machen sich Werbung und Filmindustrie zu eigen, um ihre Botschaften unterhalb unserer Wahrnehmungsschwelle zu vermitteln. Verstärkt durch den Effekt atmosphärischer Hintergrundmusik.

Menschen mit offenen Sinnen sind meist anfällig, die suggestive Wirkung der visuellen Kommunikation in sich aufzunehmen. Sich dessen bewusst zu sein, kann helfen, sich vor schädlichen Einflüssen zu distanzieren.

Schöpferischer Ausdruck

Viele Menschen besitzen eine musische Begabung und können sich schöpferisch ausdrücken. Indem sie sich kreativ, künstlerisch, gestalterisch, musikalisch oder tänzerisch betätigen, geben sie ihrem Innersten eine Stimme. Eine Stimme, die auch andere emotional zu bewegen vermag.

Manche Emotionen lassen sich nicht in Worte fassen, jedoch schöpferisch ausdrücken und verarbeiten. Von der Wirksamkeit des schöpferischen Ausdrucks zeugen auch verschiedene künstlerische Therapieformen. So zum Beispiel Kunst-, Tanz- oder Musiktherapie. Alle nutzen ein künstlerisches Medium, um innere Konflikte im Prozess zu bewältigen.

Um in den Genuss des schöpferischen Ausdrucks zu kommen, braucht es nicht zwangsläufig eine künstlerische Therapie. Schon ein musisches Hobby kann dabei unterstützen, Stress abzubauen, Sorgen zu vertreiben oder neue Ideen zu entwickeln.

Wie sich zeigt, ist es dienlich, sich nebst der verbalen Kommunikation auch mit anderen Arten der Kommunikation auseinanderzusetzen. Das heisst, im Alltag die zentralen Anteile einer ganzheitlichen Kommunikation zu berücksichtigen.

Im Blog findest Du weitere Artikel über unterschiedliche Kommunikationsformen, um Dich zu vertiefen. Schau gerne wieder vorbei. Die Kategorien werden laufend ergänzt.

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