«Hilfe, ich bin nicht kreativ.» Bei Kreativität denken die meisten Menschen an Meisterwerke der Kunst und Musik. Sie halten sich selbst für untalentiert und resignieren. Es erscheint ihnen gar unmöglich, dass man Kreativität im Alltag fördern kann. Denn Bezugspersonen haben sie als Kind für ihr fehlendes Talent kritisiert. Entmutigt haben sie ihre Kreativität aufgegeben oder blockieren sich selbst durch ihren inneren Kritiker. Selbstzensur lässt grüßen.
Von klein auf werden wir darauf trainiert, Leistung zu erbringen und alles richtig zu machen. Dabei fängt Kreativität im Kleinen an – und kann Großes für das eigene Wohlergehen bewirken. Denn Kreativität entspannt, baut Stress ab, setzt Glückshormone frei oder hilft, neue Lösungen auf Probleme zu finden.
Probiere es aus. Die folgenden Übungen sind als Anregung gedacht. Sie geben einen leichten Einstieg, damit Du Deine Kreativität im Alltag fördern kannst. Und das Beste daran: Die Übungen setzen kein musisches Talent oder Können voraus. Du kannst sie ohne Vorkenntnisse durchführen.
7 einfache Übungen, mit denen Du Deine Kreativität im Alltag fördern und damit Dein Wohlergehen stärken kannst
1. Figur in einer Wolke suchen
Nutze Kaffeepausen oder Reisen im ÖV, um bewusst nichts zu tun. Schalte alle Geräte aus. Lasse den Blick aus dem Fenster schweifen und suche Figuren in den Wolken. Dies kurbelt Deine Fantasie an. Vielleicht kennst Du das Spiel noch aus der Kindheit, als der Zugang zu Deiner Kreativität noch offen war. Zugleich kann das Gehirn Geschehnisse verarbeiten und entspannen.
2. Gewohnheiten durchbrechen
Gewohnheiten laufen automatisiert ab und machen das Leben monoton. Brich jeden Tag aus Deinem Alltagstrott aus, indem Du eine Gewohnheit änderst. Nimm einen anderen Weg zur Arbeit, putze die Zähne mit der anderen Hand, setze Dich beim Essen an einen ungewohnten Platz oder kombiniere Dein Outfit neu. Dies durchbricht Deine eingefahrenen Gedankengänge und kann zu neuen Ideen und Lösungen führen.
3. Mandala ausmalen
Male ein Mandala bunt aus. Lass Deiner Kreativität freien Lauf. Es gibt kein richtig oder falsch. Die unterschiedlichen Muster und Farben wirken. Sie beruhigen, geben Energie oder erden. Die vorgegebene Zeichnung fördert Konzentration und Feinmotorik. Denn wer möchte schon über die Linien hinaus malen? Das fertige Mandala gibt Dir das Gefühl, etwas Schönes erschaffen zu haben und fühlt sich wie ein Erfolgserlebnis an.
4. Kritzelei beim Telefonieren
Kritzle während des nächsten Anrufs nebenbei. Durch das Gespräch bist Du abgelenkt und hast nicht den Anspruch, eine perfekte Zeichnung zu gestalten. Vielmehr fährt Deine Hand intuitiv über das Blatt. Dabei können nicht nur zufällige Formen, sondern auch neue Gedankenblitze entstehen.
5. Kurzgeschichte schreiben
Stelle den Timer auf zwei Minuten und schreibe alle Wörter auf, die Dir zu Rot einfallen. Z.B. Liebe, Tomate, wütend, rotes Tuch etc. Danach erzähle eine Kurzgeschichte und baue so viele der aufgeschriebenen Begriffe wie möglich ein. Anstelle von Rot kannst Du auch eine andere Farbe wählen oder Wörter, die mit einem bestimmten Buchstaben anfangen. Die Übung hilft, neue Assoziationen zu bilden.
6. Stille und Meditation
Gemeinhin ist bekannt, dass einem die besten Ideen unter der Dusche einfallen. Was wie ein Klischee klingt, beinhaltet eine tiefere Wahrheit. Denn oftmals führt ein Umgebungswechsel zu neuen Impulsen. Auch ein Spaziergang in der freien Natur oder eine Meditation können helfen. Dein Unterbewusstsein arbeitet weiter an der Lösung, während Dein Geist entspannt und dadurch kreisende Gedanken loslässt. Die beste Voraussetzung für einen Geistesblitz. Indem Du Dir ab und zu eine Pause gönnst, kannst Du nebenbei Deine Kreativität im Alltag fördern.
7. Perspektive wechseln
Oftmals kommt man nicht weiter, weil man immer in denselben Gedanken festhängt. Manchmal kann es helfen, eine bestimmte Situation mit anderen Augen zu betrachten.
Stelle Dir vor, dass Du Deine beste Freundin, Dein Haustier oder ein Bergsteiger bist. Alternativ wähle eine x-beliebige Person oder ein anderes Tier aus. Magst Du es abstrakt, kannst Du auch die Perspektive eines leblosen Gegenstandes wie zum Beispiel einer Blumenvase einnehmen. Wie sieht das Problem aus ihrer Perspektive aus? Wie gehen sie es an? Was raten sie Dir? Die neue Betrachtungsweise schafft Distanz und kann zu kreativen Denkanstößen führen.
Regelmäßig durchgeführt, kannst Du mit diesen Übungen Deine Kreativität im Alltag fördern. Nebenbei können die Übungen Stress abbauen, für Spaß sorgen und Dein Wohlergehen verbessern.
Die Übungen sind leicht in den Tagesablauf integrierbar. Fange mit einer Übung an, die Dich am meisten anspricht. Kombiniere sie nach Belieben oder ändere sie ab. Sei kreativ und habe Spaß daran. Es zeigt sich: Damit Du Deine Kreativität im Alltag fördern und davon profitieren kannst, musst Du kein Genie sein.